eine Bürgerstiftung für Hamburg-Volksdorf, die Walddörfer und Umgebung
Zeitreise
Holstein, Stormarn, die Walddörfer, Volksdorf
von den Anfängen bis heute
Urknall vor etwa 13,8 Milliarden Jahren
Entstehung unseres Sonnensystems mit Erde, Mond und Planeten vor ca. 4,5 Milliarden Jahren
Der letzte der Urkontinente (Vorläufer sind Ur, Kenorland, Rodinia; sie liegen und wandern auf dem oberen Erdmantel umher, zerbrechen, formen sich neu) war Pantäa, ein Superkontinent (vor 325 Mio.Jahren entstanden, bis vor 150 Mio.Jahre, dem Jura, existierend, dem Beginn der Dinosaurier). Er zerbrach in das südliche Gondwana und das nördliche Laurasien. Diese zerfielen in weitere Teile. Durch unterschiedliche Kontinentalbewegung formten
sich die zerbrochenen Landmassen neu, ließen vor ca. 50 Mio.Jahren das heutige Bild entstehen. Der Kleinkontinents Avalonia, an dessen Rand Norddeutschland liegt, driftete vom Äquator nach Norden. Er verband sich hier mit dem Teilkontinent Baltica (Nordjütland bis Ural),
der von der südlichen Hemisphäre nach Norden gedriftet war.
Die Grenze
zwischen Avalonia und Baltica liegt in etwa an der Grenze zwischen Südschleswig und Nordschleswig, der heutigen
deutsch-dänischen Grenze.
Einteilung der letzten Erdzeitalter
Pleistozän (vormals Diluvium genannt) Beginn vor 2,6 Millionen Jahren
Eiszeiten
(fachsprachlich: Kaltzeiten oder Glaziale), die unsere heutige Landschaft prägten:
-
Elster-Eiszeit vor 300.000 – 250.000 Jahren
-
Saale-Eiszeit vor 200.000 – 125.000 Jahren
-
Weichsel-Eiszeit vor 115.000 – 11.700 (9.700 v.Chr.) Jahren, Höchststand vor 20.000 Jahren: unser nördlicher Lebensraum wurde geformt,
die Gletscherfront in unserem Raum ist erkennbar in den Tunneltälern
Stellmoor-Meiendorf, Teichwiesen, Allhorn-Niederung (n.
E.F.Grube/Geolog.Landesamt Hamburg).
Rückzug durch Ausbleiben von Nachschub aus Skandinavien und Abschmelzen der Gletscherfront beginnt in unserem Raum mit dem Meiendorfer-Interstadial vor 14.450 Jahren (12.500 v.Chr.); Flora und Fauna entsteht als Grasland-Stauden-Habitat, als sog. Mammutsteppe (keine Tundra) mit artenreicher
Tierwelt wie Mammut, Wollnashorn, Wisent, Rentier, Saiga-Antilope, Elch, Riesenhirsch, Wildpferd, die durch Grasen den Aufwuchs von Büschen und Bäumen verhinderten
LINK:
https://diercke.westermann.de/content/europa-landschaft-zur-letzten-kaltzeit-w%C3%BCrmweichsel-vor-18000-jahren-978-3-14-100800-5-88-1?&stichwort=Gletscher
Holozän (Nacheiszeitalter und geologische Gegenwart (Beginn vor 11.700 Jahren (9.700 v.Chr.) bzw. bis zum Beginn des Anthropozäns, dem vom Menschen geprägtes Zeitalter; Beginn je
nach Definition 1610,
1800, 1950
9.600 v.Chr. etwa Beginn der Mittelsteinzeit
4.000 v.Chr. etwa Beginn der Jungsteinzeit
2.200
v.Chr. etwa Beginn der frühen Bronzezeit > Funde in Volksdorf > Spiekerhus-Ausstellung
2021 eröffnet zu Volksdorfs 725. Ersterwähnung in einer Urkunde (1296)
1.800 v.Chr. etwa Beginn der Bronzezeit > Funde in Volksdorf
550 v.Chr. bis 50 v.Chr. Vorrömische Eisenzeit
500 n.Chr. etwa Ende der Eisenzeit im nördlichen Europa
Antike ca. 800 v.Chr. (753 Gründung von Rom) bis ca. 500 n.Chr. (Ende des Römischen Reiches 476 besiegelt durch den Ostgoten König Theoderich)
Mittelalter ca.500 bis ca.1500 n.Chr.
Neuzeit: Beginn mit 1450 Buchdruck, 1453 Untergang Ostroms, 1492
Columbus landet auf den Bahamas, 1495 Reichsreform mit Ewigem
Landfrieden u. Fehdeverbot, 1517 Reformation, 1525 Bauernkriege)
Vorgeschichte und Geschichte unseres Raumes
Menschliche Besiedlung bereits
vor 500.000 Jahren konnten auch in Stormarn nachgewiesen werden. Diese
homo Heidelbergensis gennanten Vorfahren mussten dem vorrückenden Eis
weichen.
Im Forst Hagen wurden Spuren des Neandertalers (vor 50.000 - 30.000 Jahren) entdeckt.
Funde
von Rentierjägern im Stellmoor-Ahrensburger-Tunneltal ab 1920er durch Alfred Rust, Ausgrabungen folgen bis in die 1980er
- Hamburger Kultur vor 14.700 - 13.900 Jahren (ca. 13 700 - 12 200 v. Chr.) Altsteinzeit
- Ahrensburger Kultur vor 13.000 - 11.300 Jahren (ca. 10.800 - 9.600 v. Chr.) ausgehende Altsteinzeit
Eine intensive Besiedlung Holsteins gab es dann in der Bronzezeit und der nachfolgenden Eisenzeit.
Funde auch im Volksdorfer Raum s. Dauerausstellung im Museumsdorf 'Alles unter einem Dach' > www.museumsdorf-volksdorf.de/Aktuelles/
Nur
langsam trat Nordeuropa und damit auch die kimbrische Halbinsel als
unser heutiger Lebensraum aus vorgeschichtlicher Dämmerung in
geschichtliches Bewusstsein. Bekannt ist, dass Nach der Zeitenwende bezeichneten römische Quellen die Bewohner nördlich der Elbe
als Reudigner, Angeln und
Avionen, von Ptolemäus (um 100 - 160 n.Chr.) zusammenfassend "Sachsen"
genannt. Heute werden die Bewohner der ersten fünf Jahrhunderten nach
archäologischen Funden benannt. Diese können uns bekannten Völkern oder
Stämmen nicht zugeordnet werden.
Heute werden
in der Forschung ansässige Gruppen über die Sprache ihrer Vorfahren bezeichnet, die vorher als dominante Gruppen eingewandert waren. Somit werden die im Nordwesten - von den heutigen Niederlanden bis zur Saale lebenden Stämme - als "Sachsen" bezeichnet. Diese Stämme breiten sich bis in den entvölkerten Raum nördlich der Elbe aus (Nordalbingien). Im westlichen bis mittleren Holstein bilden sich dabei drei sächsische Stämmen heraus: die Dithmarsen (im westl. Holstein ansässig, selbstverwaltet bis um 1550), die Holsaten (im nördl. Holstein ansässig) und die Stormeren
(auch Stormaren, Stormeri genannt > die Bewohner der "Sturm Mark").
Letztere siedelten im heutigen Kreis Steinburg, Pinneberg, südl.
Segeberg, Stormarn und Hamburg. Im entvölkerten östlichen Holstein wandern abodritische Slawen und Wagrier ein, im Lauenburgischen wandern Polaben ein. Die Grenzeregion zwischen beiden Sprachgruppen bildet der sog. "Limes Saxionä", eine
durch Moore und Wälder unwirtliche Zone von der Elbe bis zur Kieler
Förde.
Der Großraum von den Niederlanden bis zur Saale und bis zur Eider wird
später das "Herzogtum Sachsen" bestehend aus den Regionen Westfalen,
Engern (in der Mitte liegend, von Rinteln bis zur
Eider), Ostfalen (von der Leine im Westen, bis zur Saale im Osten).
Die kimbrische Halbinsel
(Schleswig-Holstein u. Jütland) teilt sich in Angehörige der vier Sprachgruppen: im Südwesten westgermanische Sachsen (Dithmarsen, Stormaren, Holsaten) - im Nordwesten westgermanische Friesen - im Südosten slawische Abodriten / Obodriten im Bereich Herzogtum Lauenburg, Wagrier in Ostholstein - im Nordosten nordgermanische Wikinger (nördlich der Eider bis zum Skagerak, später als Dänen bezeichnet),
4.- 6.Jh.
Migration (hier: Abwanderung) im Norden lebender Gruppen: Angehörige der nordgermanische Sprachfamilie wie Goten, Vandalen, Sueben unter dem Sammelbegriff "Ingwäonen" drängen nach Südeuropa (als Völkerwanderung bezeichnet), damit entvölkern die Nord- und Ostseeküsten. Ganze Regionen fallen wüst.
800 einigt sich Karl der Große, nachdem er die Sachsen unterworfen und christianisiert hatte, mit den dänischen Wikingern auf die Eider als Grenze zwischen den Reichen.
Diese Grenze bleibt bis 1864 die Nordgrenze des "Heiligen Römischen
Reiches Deutscher Nation" (aufgelöst 1806 durch Napoleon) bzw. was damals als
"Deuschland" (also ohne Norditalien, Schweiz) galt. Heithabu, um 770 an der
Schlei bei
Schleswig gegründet (1066 zerstört), entwickelt sich zu einem wichtigen Handelsposten der jütländischen Wikinger, den späteren
Dänen. Sie drängen weiter nach Süden und verdrängen die slawischen Stämmen aus vormals wüsten Gegenden in Ostholstein (Wagrien). 845 überfallen Wikinger Hamburg, Bischof Ansgar flieht nach Bremen.
1111 der Welfe Lothar von Supplingenburg (ab 1125 deutscher König und ab 1133 Kaiser
Lothar III.), der Großvater
von Heinrich dem Löwen, setzt als Herzog von Sachsen, die Schauenburger (Stammsitz Rinteln, Landkreis Schaumburg/Weser) als Grafen in Holstein ein. Damit beginnt
die sächsische Kolonisation: aus dieser Zeit gibt es zahlreiche Dorfgründungen auch in unserer Region Stormarn mit seinem Hauptort Hamburg. Der Welfe Heinrich der Löwe (um 1130-1195) drängt
die slawischen Bewohner weiter nach Osten, priveligiert Lübeck und schaft damit durch die Hanse den wirtschaftlichen Aufschwung auch für den Hamburger Raum.
1180 fällt der welfische Reichsfürst Heinrich der Löwe in Reichsacht, da er Kaiser Friedrich I. Barbarossa die
Heerfolge verweigert. Sein Stammesherzogtum Sachsen wird geteilt. Mit dem
östlichen Teil, das den Namen "Herzogtum
Sachsen" behält, wird ein Askanier belehnt. Durch Gebietsgewinne bis an die Oder verschiebt sich
der Name "Sachsen" weiter nach Osten. Die Askanier sterben 1423 aus, wodurch der sächsische Herzogstitel an die Markgrafschaft Meißen östlich der Oberelbe geht: damit sind Titel (Herzog von Sachsen) und Name (Markgrafschaft Meißen) nicht mehr identisch (also nur der Titel wandert nach Osten, die Bevölkerung ist und bleibt nichtsächsisch) ! Da der Herzogstitel mit der Kurfürstenwürde (Teilhabe an der Wahl des Kaisers) verbunden ist, heißt nun das Gebiet
östlich der Saale "Kurfürstentum Sachsen" (Kursachsen), ohne dass die Bevölkerung
dort sächsich ist, also keine niederdeutschen, sondern mitteldeutsche und sorbische Dialekte spricht (!). Das heutige Bundesland heißt "Freistaat Sachsen", ohne einen sächsischen Ursprung zu haben (sog. Namensverschiebung) ! Das was wir heute als "Sächsisch" bezeichnen ist ein mitteldeutscher Dialekt (!).
Im westlichen Teil des ursprünglichen Stammesherzogtums Sachsen regieren die Schauenburger noch bis 1460 auch als Grafen in Holstein und damit auch in Hamburg.
Hier ging der Name "Sachsen" verloren, fand sich mit Gründung der
Bundesrepublik im Namen des Bundeslandes "Niedersachsen" wieder.
1189 sichert sich Hamburg mit einer gefälschten Urkunde die freie Schiffahrt auf der Unterelbe.
1214 - 1228 vereinigen sich das bischöfliche und das gräfliche Hamburg mit gemeinsamen Rat und Gerichtswesen.
1227 schlägt Adolf IV. Graf von Schauenburg und Holstein in der Schlacht von Bornhöved das
dänische Heer vernichtend. Damit endet der Versuch, Holstein und die Ostseeküste in das
dänische Königreich einzuverleiben. Nun kommt es zur intensiven Wiederbelebung Nordalbingiens mit Dorfneugründungen sächsischer Bevölkerung in Form der
Hufenwirtschaft. Die Hufner sind Bauernfamilien auf
Pachtland mit eigener Hofstelle und Teilhabe an allen Ackerflächen (Gewanne) der Dorfgemeinschaft mit nebeneinanderliegenden, langen,
schmalen Ackerstreifen (Rehmen) sowie Teilhabe an der Gemeinschaftsfläche (Allmende). Somit hatte jeder Hufner Anteil an den Böden
unterschiedlicher Beschaffenheit und Güte. Dadurch lagen die Felder der Bauern jedoch
weit auseinander. Dieser
Flurzwang hatte allerdings den
Nachteil, dass die gesamte Dorfgemeinschaft ihre Äcker mit gleicher
Frucht und gleichzeitig bearbeiten, bestellen und abernten musste.
Die Bauern
waren an ihren Hof gebunden und mussten für die Grundbesitzer (Adel
und Kirche) Frondienste leisten. Die
Pacht wurde in Hand- u. Spanndiensten (Arbeitsleistungen von Mensch und
Pferd: erst kam die Arbeit beim zT. fernen Grundbesitzer, dann erst auf
den eigenen Feldern) und Naturalien beglichen.
1292 wird Hamburg "freie Stadt" dh. reichsunmittelbar, ohne einem Landesherrn hörig zu sein.
1296
ist Volksdorf erstmals urkundlich erwähnt zusammen mit Wellingsbüttel,
Sasel, Haldesdorf (nördl. Bredenbeker Teich bei Bünningstedt, ging
unter), Engenhusen (südl. Bredenbeker Teich bei Wulfsdorf, ging unter),
Rockesberg (zw. Farmsen, Berne, Bramfeld, ging im 16.Jh. unter), Berne als ein Meierhof (als Gut in adligem Besitz), Oldenfelde,
Farmsen, Neu Rahlstedt, Alt Rahlstedt, Wandsbek, Schmachthagen (zwischen Bramfeld u. Ohlsdorf), dass deren "großer und kleiner Zehnte" (Abgaben der Hufner an
den Grundherren) durch Verkauf an das Kloster Jungfrauenthal /
Harvestehude geht (heute evang. Damenstift in Eppendorf).
Volksdorf ist ein sog. Bachdorf entlang der Beke (später Saselbek genannt), kein Runddorf oder gar "Rundling", wie der heutige Rest im Museumsdorf vermuten lässt. Die Rundlage hat mit der Geestnase zu tun, die in die Niederung der Beke (Saselbek) ragt.
1435 in den folgenden Jahrhunderten eines politischen Hin und Her war letztlich Schleswig als deutsches Herzogtum mit dem dänischen Königreich verbunden, gehörte jedoch nicht zum "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation": ab 1460 werden durch Erbfolge die Herzogtümer Schleswig und
Holstein in Personalunion von dänischen Königen als deutsche Reichsfürsten regiert. 1474 wird der dänische König für das Herzogtum Holstein als Reichslehen des "Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation" Lehnsmann von Kaiser Friedrich III. Nach weiteren Wirren der Zugehörigkeit kommt das Herzogtum Holstein 1773 endgültig zum dänischen Königreich. Damit sind beide Herzogtümer Schleswig und Holstein bis zum Krieg 1864 politisch Teil des dänischen Gesamtstaats. Dennoch bleibt die Eider-Grenze die Nordgrenze "Deutschlands" (das "Heilige römische Reich deutscher Nation" endet bereits 1806 unter Napoleon). Erst im 19.Jh. gilt das Schlagwort "Up ewich ungedelt".
Die Stadt Hamburg erwirbt als Pfandbesitz
Dorfschaften in Stormarn. Hamburg selbst ist noch eine gräflich
holsteinische Stadt, kann selbst noch keine landesherrlichen Rechte
erwerben. Dies geschah erst 1768 mit dem Gottorper Vertrag.
1435
Großhansdorf (bereits vorher 1417/21 an Hamburger Bürgermeister
verpfändet, aber die Übertragung an die Stadt Hamburg 1435 wird erst
1444 beurkundet)
1567
kommt die Burg Arnesvelde mit den Dörfern Woldenhorn (wird 1867 Sitz der Landgemeinde "Ahrensburg", 1912 amtsfreie Gemeinde, 1949 Stadt), Ahrensfelde, Meilsdorf, Bünningstedt als Lohn für
erfolgreiche Feldherrendienste in den Besitz von Daniel Rantzau als adliges Gut. Sein Bruder Peter Rantzau erbaut 1585 ein Herrenhauses, das sog. Schloss Ahrensburg.
1684 erster Schulunterricht
in Volksdorf im Haus des Schusters Michel Kohmann. Bereits ein Jahr
später darf er sich "In de Grund" (Dorfwinkel) auf eigene
Kosten eine Kate mit Schulraum bauen. Als diese baufällig ist, wird
1752 auf Kosten des Senators Boetefeur oben auf dem östlichen Heidberg
(der westliche dient dem U-Bahnhof Volksdorf als Untergrund) eine neue
Schulkate (www.schulkate.de) gebaut (sie steht nach der zweiten Translozierung 1989/90 am
Rand der "Horst" neben dem Museumsdorf). Der Heidberg wird zum
"Schulberg" mit mehreren Nachfolgebauten.1952 entsteht dort die
Rockenhofkirche. Das letzte Schulgebäude, verwendet für die örtliche
Verwaltung, wird 1969 abgerissen. Der "Schulberg" wird zum "Kirchberg".
1768 im Gottorper Vertrag erkennt
der dänische König die Reichsunmittelbarkeit und somit die Unabhängigkeit Hamburgs
vom Herzogtum Holstein an. Dieser Vertrag gilt als eine der wichtigsten
Regelungen für die Entwicklung Hamburgs zur Metropole an der Elbe.
1798
Verkopplung (Flurbereinigung) verspätet auch auf Hamburger Fluren, so auch in Volksdorf. Die weit
auseinanderliegenden Gewannstreifen und die Allmende werden zu einer
geschlossenen Feldflur (Koppel) umgeben von Knicks zusammengefasst.
Dazu musste vorab die Feldflur vermessen werden. Als nunmehr Erbpächter zahlen die Bauern eine
Steuer statt der ungeliebten Hand- u.Spanndienste. Jetzt können sie durch individuelle
Entscheidungen Ertragssteigerungen erzielen. Die Waldungen bleiben im Besitz der Obrigkeiten. Doch die Leibeigenschaft bzw. Hörigkeit ist aufgehoben.
1830
kommt es zu einer tief greifenden Verwaltungsreform, u.a. wird die Waldherrenschaft von der neu geschaffene Landherrenschaft der Geestlande abgelöst, ab 1871 kommt die Selbstverwaltung der Gemeinden.
1840 Anschluss der Walddörfer an den Holsteiner Zollverband
Die sog. drei deutschen Einigungskriege:
1864 deutsch-dänischer Krieg als 1. deutscher Einigungskrieg bezeichnet, als dessen Ergebnis der dänische König die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an die Siegermächte Preußen und Österreich abtrat.
1866 deutsch-österreichischer Krieg als 2. deutscher Einigungskrieg bezeichnet, bei dem Holstein an Preußen fiel und die Vorherrschaft Preußens für ein künfiges Deutschland stärkte. Gründung der preußischen "Provinz Schlewig-Holstein" ohne Hzgt. Lauenburg.
1871 deutsch-französicher Krieg als 3. deutscher Einigungskrieg bezeichnet, der zur Gründung des deutschen Kaiserreichs ohne Beteiligung Österreichs führte.
1870 erwirbt der neu geadelte Heinrich v. Ohlendorff die Vollhufe H, anfangs als Jagd; 1878 mit dem Kauf der Vollhufe G und Halbhufe l (baute dort Gutsgebäude, Abbruch 1975) beginnt die
Umwandlung Volksdorfs von einem Bauerndorf in einen städtischen Vorortbaute dort seine Villa mit Garten bis zur Petersstr., heute Rehblöcken,(baute dort
ein Gästehaus,), kaufte 1878 die Vollhufe G () , kaufte 1880er die Vollhufe J
1876 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Volksdorf
1883 kommt der Wensenbalken nun auch formell zu Volksdorf
Ende
des 19. Jahrhunderts wird Volksdorf Vorort, 1951 Stadtteil im Verwaltungsbereich "Ortsamtsgebiet Walddörfer" des Bezirks Wandsbek", ab 2007
"Regionalbereich Walddörfer" genannt
Anthropozän (vom Menschen geprägtes Zeitalter) Beginn je
nach Definition. 1610,
1800, 1950
1904 Bau der Kleinbahn Alt-Rahlstedt nach Volksdorf, 1907 verlängert bis Wohldorf, Betrieb 1934 eingestellt, Reststrecke Ohlstedt-Wohldorf als Straßenbahn bis 1961
1928
Abbruch der 1. Ohlendorff'schen Villa, Neubau (Architekt Martin Haller) für Hans von Ohlendorff,
genutzt als Ortsamt ab 1952, Umbau 2014 zum Bürgerhaus mit Café
1930 Walddörferschule (Architekt Fritz Schumacher) als Grund-, Volks- u.Höhere Schule (Realschule vormals "Emkesschule", Oberschule, Realgymnasium)
1937 Im
Zuge des Groß-Hamburg-Gesetzes kommen vormals
preußisch schleswig-holsteinische Gemeinden wie Bergstedt, Duvenstedt
und
Lemsahl-Mellingstedt neu zu Hamburg, während Großhansdorf
und Schmalenbeck an Schleswig-Holstein übergehen. Straßen werden im
Laufe der Zeit umbenannt, da es jeden Namen in Hamburg nur einmal geben soll.
1949/1951 im Rahmen der Neuordnung der Hamburger Verwaltung wird Hamburg in sieben Bezirke gegliedert; Volksdorf wird 1951 Stadtteil im Verwaltungsbereich "Ortsamtsgebiet Walddörfer" des Bezirks Wandsbek", ab 2007
"Regionalbereich Walddörfer",
damit Auflösung der Ortsämter, folglich ohne eigene Verwaltung nur mit einer Dienststelle für
Einwohnerangelegenheiten ("Kundenzentrum" genannt) im P+R-Haus am U-Bahnhof, verlegt am 1.3.2018 in einen
Raum der Bücherhalle Wiesenhöfen/Eulenkrugstr und ab 1.1.2023 in die HASPA-Filiale Im Alten Dorfe 41
Quellen s. Literaturhinweise
Hinweise
Spiekerhus-Ausstellung
zum 725. Geburtstag Volksdorfs eröffnet
www.museumsdorf-volksdorf.de/Aktuelles/
„Alles
unter einem Dach“ heißt unsere neue Ausstellung, die am
11. September 2021 von Karina Beuck sowie den Vorständen des
Vereins und der Stiftung De SPIEKER eröffnet wurde.
Das
Spiekerhus ist das älteste noch am Ursprungsort erhaltene
Bauernhaus in der Hamburger Geestlandschaft. Bei Ausgrabungen im Jahr
2010 wurden zahlreiche Funde sichergestellt, die uns heute eine fast
lückenlose Rekonstruktion der Besiedelung des Volksdorfer
Zentrums erlauben. Die Fundstücke datieren zum Teil bis in die
Vorzeit zurück. Es wurden Bebauungsspuren von mehreren
Vorgängerbauten entdeckt. So auch aus dem Mittelalter, der
Gründerzeit des heutigen Volksdorf, damals noch Volcwardesdorpe,
das in diesem Jahr seinen 725. offiziellen Geburtstag feiert.
In
der Ausstellung werden Fundbeispiele aus der Steinzeit bis ins 20.
Jahrhundert gezeigt. Eine Karte verdeutlicht die große Anzahl
der im Volksdorfer Raum gefundenen Stücke. Auch einige
Alltagsgegenstände aus neuerer Zeit sind dabei, die aus dem
Untergrund des Museumsdorfs ans Tageslicht kamen.
Die
Ausstellung wird künftig bei unseren Veranstaltungen und im
Rahmen von Führungen geöffnet sein. Die Ausstellungsmedien
wurden mit Fördermitteln aus dem Projekt „Neustart Kultur“
der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien unterstützt.
Der Name "Freistaat Sachsen" - eine dynastische Namenswanderung
https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsen_(Volk)#Name
Der heutige Freistaat Sachsen, historisch auch
Kurfürstentum Sachsen (Kursachsen) bzw. Obersachsen, hat mit dem
historischen Volk der Sachsen im niederdeutschen Sprachraum – außer dem
Namen – nichts gemein: Die Vorfahren der Bewohner des heutigen
Freistaates Sachsen sprachen mitteldeutsche bzw. sorbische Dialekte.
Es handelt sich um eine dynastische Namenswanderung. Sie
geschah dadurch, dass der Titel des Herzogs von Sachsen an Fürsten
fiel, die außerhalb des alten Volksgebietes residierten, und der Name
auf deren Länder übertragen wurde. Der Herzogstitel von Sachsen fiel
nach dem Sturz Heinrichs des Löwen im Jahr 1180 an den Askanier
Bernhard, der in Wittenberg residierte. Bereits zu diesem Zeitpunkt
verlor im Deutschen Reich der Titel eines „Herzogs“ seine Bindung an
ein Volksgebiet. Mit dem Aussterben der Askanier ging der sächsische
Herzogstitel dann 1423 an die Wettiner über, die die Markgrafschaft
Meißen innehatten, die im Gebiet des heutigen Freistaates Sachsen lag.
Da der Herzogstitel von Sachsen mit der Würde eines Kurfürsten
verbunden war, war er der ranghöchste und trat an die erste Stelle der
Titulatur. So bezeichnete man als „Sachsen“ nun die Länder unter der
Herrschaft des wettinischen Hauses der Herzöge von Sachsen. Auf diese
Weise „wanderte“ mit der Verleihung der sächsischen Kurwürde an
Friedrich den Streitbaren auch die Namensbezeichnung „Sachsen“
elbaufwärts.
https://de.wikipedia.org/wiki/Freistaat_(Republik)
Freistaat ist eine im 19. Jahrhundert in Deutschland entstandene
Bezeichnung für einen freien Staat, das heißt für eine Republik. In der
Weimarer Republik war der Begriff des Freistaats – neben Volksstaat –
die amtliche Bezeichnung der meisten deutschen Flächenländer. Es ist
heute die amtliche Bezeichnung für die Länder Bayern (seit 1945),
Sachsen (seit 1990) und Thüringen (seit 1993).
Quellen
AR Alfred Rust Prähistoriker, Erforscher der Renttierjägerkulturen im Ahrensburg-Stellmoor-Meiendorfer Tunneltal